„Brauche viel Content, biete wenig Ressourcen“: Unsere Frage nach pragmatischen Lösungen für Content-Erstellung hat einen Nerv getroffen. Es gab so viele Anmeldungen, dass wir die Veranstaltung Ende 2022 gleich drei Mal durchgeführt haben. Insgesamt 35 Teilnehmer*innen aus verschiedenen Branchen haben im beliebten Online-Format „Zweites Frühstück“ ihre Herausforderungen und Lösungsansätze vorgestellt und diskutiert.
Der Bedarf nach Digitalisierung des Trainingsbetriebs ist in vielen Unternehmen sehr drängend geworden. Gleichzeitig werden interne Ressourcen immer knapper. Viele Unternehmen sind damit an die Grenzen der klassischen WBT-Projekten gelangt. Wie können Unternehmen trotz wenig Zeit und wenig Budget digitales Trainings wirksam gestalten? Wir haben sie gefragt:
Die Favoriten-Formate
Platz 1 der pragmatischen Lösungen sind Video-Formate im weitesten Sinne: aufgezeichnete Webinare, Videos umgesetzt mit Tools wie Vyond oder Camtasia, und auch schlichtes Abfilmen von Abläufen mit der Handy-Kamera.
Platz 2 belegen schlichte, interaktive Formate erstellt mit einfach zu bedienenden Autorentools, z. B. mit Articulate Rise oder H5P/Lumi.
Intensiv diskutiert wurden Wege, vorhandenes Material aus dem Marketing oder der Konstruktions- oder Dokumentationsabteilung (Zeichnungen, Animationen, Schaubilder, Filme) mithilfe eines Autorentools für Trainings nutzbar zu machen: Das Material wird je nach Trainingszielen ausgewählt und zusammengestellt; einfach einzubindende, Struktur gebende Texte (ggf. im Rahmen eines Anwendungsfalls) schaffen einen sinnvollen didaktischen Rahmen; Interaktionen erhöhen die Wirksamkeit.
Welche Tools werden in den Unternehmen eingesetzt?
„Und mit welchem Tool macht ihr das?“, war eine häufig gestellte Frage im Austausch. Wir haben in den „Fotoprotokollen“ der Treffen die genannten Tools und Tipps zusammengestellt – und stellen sie auch hier gern zur Verfügung:
Erfolgsfaktoren
Viele Unternehmensvertreter*innen berichteten, dass vor allem interne Zielgruppen eine vergleichsweise hohe Toleranz haben, was die grafische Gestaltung des Contents betrifft, solange die Inhalte relevant sind, das Vermittlungskonzept überzeugt und die Bedienung intuitiv ist.
In dem Zusammenhang hat die Diskussion gezeigt: Es lohnt sich, vorab zu prüfen, wer genau Content erstellt und mit welchen Tools diese Personen auch ohne aufwändige Einarbeitung gute Trainings erstellen können.
Unterstützung durch zielgrichtete Qualifizierung und Templates (z. B. für Interaktionen und Screens mit viel Inhalt) wird gerade bei hohem Druck als sehr wertvoll beschrieben. Ein weiterer Erfolgsfaktor, um vorliegendes Material und Expertise bestmöglich zu nutzen und Content schnell und qualitätsgesichert auszurollen, sind gut geplante, realistische Workflows. In den Veranstaltungen wurden konkrete Workflows vorgestellt.
Haltung!
Nicht zuletzt ging es immer wieder um die Frage der Haltung: pragmatische „on the fly“ erstellte Contents erreichen selten die technische, didaktische und visuelle Qualität eines professionell erstellten Trainings. Nichts desto trotz können sie – bei angemessener Toolauswahl, Qualifizierung und mit guten Workflows mit einem entsprechenden Erwartungsmanagements eine gute und wirksame Lösung sein.
Kein Teilnehmender der Zweiten Frühstücke hatte erwartet, dass über ein neues „magic Tool“ plötzlich schnell und günstig grafisch und didaktisch hochwertige Trainnigs zu produzieren seien. Um so wertschätzender wurden Impulse und konkrete Tipps zu Tools, Konzepten und Qualifikationen der Trainings-Mitarbeitenden aufgenommen.
Dabei sein!
Die nächsten gemeinsamen Online-Frühstücke sind für das 2. Halbjahr 2023 geplant. Im ersten Halbjahr konzentrieren wir uns auf die Learntec 2023: 23.-25.05.2023 – vereinbaren Sie gern schon einen Termin mit uns!
Und ganz aktuell organisieren wir einen Austausch vor Ort und ganztägig – am 23.03.2023 in Hamburg: „Erfahrungsaustausch digitales Lernen 2023„.
Schreiben Sie uns an, wenn Sie dabei sein wollen: erfa@p-didakt.com
Beitragsbild: (c) p-didakt