Fünf Fragen zu Learning Experience Platforms

Geschäftsführer Sönke Petersen beantwortet die fünf wichtigsten Fragen zum Trend-Thema LXP.

  1. Was zeichnet Ihrer Einschätzung nach eine Learning Experience Platform (LXP) aus?

Die Perspektive einer Learning Experience Platform (LXP) ist das Lernerlebnis. Dem Nutzer sollen Lernangebote gemacht werden, die genau für ihn, genau jetzt relevant und spannend sind. Ganz gleich, wo die Angebote sich technisch befinden (innerhalb oder außerhalb der Plattform). Eine LXP kann besonders passgenaue Empfehlungen machen, weil es Nutzerverhalten und -Bewertungen zugrunde legt.

  1. Was unterscheidet eine LXP von einem LMS? Stehen LXP und LMS in Konkurrenz zueinander?

LMS entfalten ihre Stärken vor allem in formellen Lernprozessen, wie der effizienten Organisation und Durchführung von Trainingsmaßnahmen. LXP punkten bei der Unterstützung informeller Lernprozesse. Beide Systeme verstärken aber zunehmend ihre Funktionen im jeweils anderen Bereich und entwickeln sich damit aufeinander zu. Es werden sich die Systeme durchsetzen, die beide Bereiche bestmöglich vereinen.

  1. Welche konkreten Mehrwerte bietet eine LXP für Unternehmen? Wann lohnt sich die Anschaffung einer LXP?

Wer eine Lernkultur aufbauen möchte, in der Lernangebote vor allem kuratiert und dann vom Nutzer selbstmotiviert und selbstverantwortlich genutzt werden, dem bieten LXP erhebliche Mehrwerte. Hier punktet die LXP besonders durch individuelle Empfehlungen der optimalen nächsten Lernaktivität aufgrund des bisherigen Nutzerverhaltens und durch das einfache Einbeziehen von Trainingsaktivitäten außerhalb der Plattform.

  1. Was sind Ihrer Erfahrung nach die größten Hürden für den Einsatz einer LXP? Braucht es bestimmte Rahmenbedingungen in einem Unternehmen?

Viele Unternehmen brauchen eine starke Unterstützung bei der Planung, der Durchführung, dem Reporting und dem Nachweis von Trainingsteilnahmen in internen und externen Audits, z.B. nach Insurance Distribution Directive (IDD) [Anmerkung: Versicherungsvertriebs-Richtlinie; Seit Februar 2018 müssen Versicherungsvermittler jährlich 15 Weiterbildungsstunden nachweisen, um Versicherungsprodukte verkaufen zu dürfen.]. Diese Funktionen werden von der LXP aber (noch) nicht umfassend erfüllt und das ist sicher eine der größten Hürden. Wenn ein Unternehmen solchen Zwängen aber nicht unterliegt und Lernen als freiwilliges, selbstbestimmtes Angebot verstehen kann, kann eine LXP die richtige Lösung sein.

  1. Wie bewerten Sie die Qualität aktuell in der DACH-Region verfügbarer LXP? Wie wird sich ihrer Einschätzung nach der hiesige LXP-Markt in den nächsten Jahren entwickeln?

Die aktuellen LXP im hiesigen Markt sind (noch) keine Plattformen für alle Dimensionen des Lernens. Vielen Unternehmen fehlen Auditsicherheit und effizientes Administrieren strukturierter Lernprozesse. Ich gehe davon aus, dass die LXPs zukünftig bei diesen Funktionen nachziehen. Gleichzeitig sehe ich Initiativen bei den LMS-Anbietern, Funktionen aus der Welt der LXP zu integrieren. Die Welten bewegen sich aufeinander zu.

Diese Antworten und weitere Expertenmeinungen erscheinen in Kürze im Kaufberater 2020/21 des eLearning Journals.

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